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Bericht der Grundschule „Caminhos do Saber“ in Rio de Janeiro, 2018

Die Lebenssituation in der Favela Vila Nova im Jahr 2018, wird von den Bewohner_innen und Mitarbeitern der Schule, als kriegsähnlich beschrieben.Die Schule stand vor großen Herausforderungen um den Schulbetrieb trotz Lebensgefährlicher Schießereien in den Strassen des Viertels aufrecht zu erhalten und den Kindern ein bisschen Normalität zu vermitteln. Die Grundschule ist so etwas wie eine Oase für die Kinder, inmitten von Armut, Drogenhandel und Schießereien zwischen Drogenhändlern und Polizei.

Laut unserer Mitarbeiterin Luciana, Verwaltungsleiterin an der Schule, berichten die Medien nicht die wahre Realität, welche sie tagtäglich durchleben müssen. Die Schießereien sind teilweise so heftig und so nah an öffentlichen Plätzen, dass sogar während eines Fussballtrainings beinahe Kinder von Schüssen getroffen wurden. Sie mussten sich auf den Boden werfen und konnten sich glücklicherweise mit Hilfe der Trainerin in die Schule flüchten.

Ein normales, friedliches Leben und ein normaler Schulalltag ist unter diesen

Lebensumständen schon lange nicht mehr für die Kinder möglich. Sie wünschen sich daher nichts sehnlicher, als wieder in FRIEDEN zu leben und in Sicherheit zur Schule gehen zu können!

Die Vorschulkinder derGruppe 3 zeigen das mit Lehrern und Schülern gestaltetes Plakat „PAZ“ (Frieden).

Gerade in diesen kriegsähnlichen Lebensumständen ist es umso wichtiger, den Kindern und Jugendlichen ein bisschen Normalität zu schenken und eine sinnvolle Lebensperspektive aufzuzeigen.So ist das im Jahr 2017 gestartete und zunächst durch Spenden finanzierte Fußballtraining ein überaus wichtiges Projekt in der Schule und der Favela geworden. Mittlerweile trainieren im Durchschnitt 120 Kinder auf dem größeren Fußballfeld am Rande der Favela, und es kommen 90% der Kinder und Jugendlichen von den Straßen der Favela und anderen Schulen zum Fußball spielen.

Die Kinder und Jugendlichen trainieren in vier Alterskategorien, und es sind darunter auch zunehmend Mädchen zu verzeichnen.

Drei Mädchen wurden bereits von Talentecoaches des „Confederaḉao Brasileira de Futebol“ zu der Teilnahme an dem besonderen Projekt „Daminhas de Bola,“  welches Frauenfußball fördert, eingeladen. Raiane (11 Jahre), Luana (13 Jahre) und Emilly (14 Jahre) bekommen über diesen anerkannten Fußballverein ein spezielles Training für talentierte Mädchen. Raiane hat bei einem Fußballspiel sogar eine Trophäe als die beste Fußballspielerin in der Alterskategorie erhalten!

Um die Gehälter der beiden Trainerinnen wie auch schuleigene Trikots und ausreichend Fußbälle zu finanzieren, haben wir im Jahr 2018 einen Antrag bei der Egidius-Braun Stiftung des Deutschen Fußballbundes und dessen Förderprogramm „Kinderträume“ gestellt und bewilligt bekommen. Dafür danken wir auch im Namen der Kinder.

Seit 2016 bietet die Schule auch professionellen Ballettunterricht im Rahmen der schulgebundenen Freizeitangebote an. Die Schule ist überaus dankbar für dieses wunderbare Angebot, welches durch Ihre Spenden finanziert werden kann und mit viel Freude und Begeisterung umgesetzt wird! Am Ballettunterricht nehmen mittlerweile bis zu 40 Kinder der Vorschule und Schülerinnen und Schüler ab drei Jahren teil. Das Training ist überaus beliebt bei den Mädchen, und sie sind mit Leidenschaft dabei!

Ausserdem bietet die Schule Judo an. Sie hatten einen Trainerwechsel und haben sich für Judo entschieden, da die Kinder somit auch an Wettkämpfen teilnehmen können. Sie haben damit die Möglichkeit, auch mittels des Judounterrichtes eine sportliche Karriere anzustreben, erlangen über das Training eine gute Körperwahrnehmung und erlernen u.a., sich in gefährlichen Situationen selbst zu verteidigen.

Den ausführlichen Jahresbericht 2018 können sie hier lesen.

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