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Perspektiven des Schul-Fussballprojektes „Wege der Zukunft“ in 2019

Bad Sulza, Mai 2019

Die Schule hat es sich zur Aufgabe gemacht, allen Kindern eine sinnvolle Lebensperspektive zu eröffnen mit Hilfe von Bildung & Sport. So ist das im Jahr 2017 gestartete und durch die Egidius Braun Stiftung und deren Programm „Kinderträume“ geförderte Fussballprojekt, überaus wichtig in der Schule und darüber hinaus in der Favela geworden. Mittlerweile trainieren bis zu 130 Kinder an den Trainingstagen sowie 90% der Kinder und Jugendlichen von den Straßen der Favela und anderen Schulen.

Das Fussballprojekt wurde 2017 gegründet. Seitdem konnte das Team bereits 12 Pokale gewinnen. Das Projekt hat die SchulmitarbeiterInnen, Eltern und Kinder der Schule “Wege der Zukunft” zu einer großen Familie zusammen wachsen lassen. Sie alle haben viel Bereitschaft und Entschlossenheit gezeigt, um ein erfolgreiches Fussballprojekt zu entwickeln. Insbesondere möchten wir an dieser Stelle den wichtigen Förderern und  Unterstützern die an uns glaubten danken! Wir möchten auch das besondere Engagement von den Mädchen und Jungen beim Fussball spielen hervorheben, ohne die dieses Projekt nicht so erfolgreich verlaufen würde. Nicht zuletzt freuen wir uns, eine so engagierte Trainerin (Jaqueline Andrade Silva Anjos) gefunden zu haben, welche mit Unterstützung von einem Assistenten (Israel Abreu Silverio) die Teams erfolgreich trainieren. 

Auch Mädchen begeistern sich zunehmend für das Fussball spielen und zeigen dabei großes Talent und Engagement. Es wurden bereits 3 Mädchen von Talentecoaches des „Confederaḉao Brasileira de Futebol“ zu der Teilnahme an dem Frauenfussballprojekt „Daminhas de Bola“  welches Frauenfussball fördert, eingeladen. Rayane (11 Jahre), Luana (13 Jahre) und Emilly (14 Jahre) bekamen über den anerkannten Fussballverein „Fluminense“ ein spezielles Training für talentierte Mädchen.  Rayane hat bei einem Fussballspiel sogar eine Trophäe als die beste Fussballspielerin in der Alterskategorie erhalten. Sie wurde eingeladen, weiterhin bei Fluminense und Duque de Caxias zu trainieren. Wir bedauern sehr, dass das talentierte Mädchen aus Scham und fehlendem Selbstbewusstsein dieses Angebot abgelehnt hat. Sie wolle nicht bei Fremden spielen. Leider geht ihr dadurch eine tolle Chance der Weiterentwicklung verloren.

Soziale Arbeit im Rahmen des Fussballprojektes
Dass das Fussballprojekt auch zunehmend ein Soziales Projekt ist, zeigen uns die positiven Erfolge bezüglich des Sozialverhaltens und die Bildungserfolge der Kinder und Jugendlichen. Alle Kinder und Jugendlichen, welche an dem Projekt beteiligt sind und nicht die Schule besuchten, gehen nun wieder zur Schule und ihr disziplinarisches Benehmen hat sich sehr zum Positiven entwickelt, sowohl in der Schule wie auch außerhalb derer. Die große Mehrheit der Kinder hatte keine Vorstellung, was Respekt bedeutet und wie man respektvoll untereinander und mit Erwachsenen umgeht. Dies war oft auch sehr problematisch, da die Trainer und die Mitarbeiter/-innen des Projektes nicht ausreichend von den Kindern respektiert wurden.

Bis heute gibt es noch einige Kinder und Jugendliche die ein aggressives Benehmen gegenüber anderen aufzeigen. Diese Kinder werden immer wieder darauf hingewiesen, dass sie nicht an den Pokalspielen teilnehmen  dürfen, solange sie aggressiv reagieren. Zum heutigen Zeitpunkt, so berichtet uns Luciana, können aber die meisten Kinder und Jugendlichen als Athleten bzw. Sportler bezeichnet werden, aufgrund ihres erreichten Benehmens, ihrer Ausbildung und ihrer Fitness, welche sie im Laufe des Jahres erreicht haben. Die Projektleitung steht mit den meisten Schulen der Kinder in Kontakt. Diese Zusammenarbeit wirkt sich unterstützend auf  die  Noten, Anwesenheit und Disziplin der einzelnen Schüler aus. Die Projektleitung und Trainer/-innen haben einen regelmäßigen Schulbesuch sowie gute Noten und gutes Benehmen zu einer Bedingung zur weiteren Teilnahme an Trainings und Wettkämpfen gemacht. Somit ist es nur drei Schülern nicht gelungen, versetzt zu werden.

Ein besonderes Problem stellt der Drogenhandel in dem Viertel dar.  Dass das Fussballspielen die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen auch hierbei positiv beeinflußt, zeigt der Ausstieg von zwei Jungen, welche bereits im Drogenmilieu verhaftet und sich davon abgewendet haben, um sich weiter ernsthaft dem Fussball zu widmen. Auch hier wirkt sich die Bedingung, keinen Kontakt mehr zum Drogenmilieu zu haben um an den Punktspielen und Wettkämpfen teilnehmen zu können, positiv aus. Drei Jungen und ein Mädchen aus der Gruppe der 17-jährigen hatten sich mit dem Drogenhandel eingelassen bzw. selbst konsumiert und sind durch das Fussballprojekt teilweise davon weg gekommen. Mattheus, 18 Jahre alt, handelte mit Drogen. Den Trainern ist es gelungen, ihn davon abzubringen. Ruan, 17 Jahre, geht nun wieder zur Schule und Isaque, ist noch nicht ganz entschlossen aber zeigt ernsthafte Absicht sich vom Drogenhandel und –konsum abzuwenden.

Das Projekt in 2019 und Zukunftsvision:
Zu dem Stand des Fussballprojektes in 2019 können wir erfreulicherweise berichten, dass das Team sub 17 im Februar an einem berühmten und bekannten Regional-Spiel “Campeonato Copa Zico” teilnehmen konnte. Der Betrag zur Teilnahme war teuer aber sie wollten die Gelegenheit für ihre Sportler nutzen. Das Schulteam hat dort zwar nicht gewonnen, drei Spieler wurden aber von Scouts eingeladen, an einem Testtraining teilzunehmen. Einer der Fussballer hat den Test bestanden und soll nun für den Fussballverein BSPORTS Portugal spielen. 

“Unser Ziel ist es, das Fussballprojekt weiterhin erfolgreich zu betreiben und insbesondere die Jugendlichen dabei zu unterstützen, nach dem Schulabschluß eine sinnvolle Perspektive zu entwickeln.” sagt Luciana M. Smith, Verwaltungsmitarbeiterin der Schule. Sie möchten den Jugendlichen bei der Jobfindung zu helfen und dazu zum Beispiel Kooperationen mit Firmen eingehen. Leider fehlte dem Projektteam dazu bisher die Zeit und die notwendigen Kontakte dafür.

Da helfen, wo es dringend nötig ist!

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